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WINZERPORTRAIT: TOBIAS MOLL

Für den 25 Jahre alten Winzersohn Tobias Moll aus dem Baden-Badener Rebland war von Kindesbeinen klar, er wird die Winzertradition der Familie weiterführen, jetzt schon in vierter Generation. Schließlich ist der Agrarwissenschaftler von Haus aus mit Weinbau und Reben vertraut und damit aufgewachsen. Das erzählen seine sichtlich stolzen Großeltern Doris und Karl Veith, die beide noch mit viel Herzblut und Engagement in den Reben mithelfen.
So zeigt Doris Veith wie sie mit Weiden noch ganz traditionell die Reben biegt und an den Draht bindet.

Die Weinberge werden mit großer Sorgfalt gepflegt und bewirtschaftet, wir helfen immer alle zusammen sagt Tobias mit leuchtenden Augen. Er legt sichtlich viel Wert auf die Erfahrungen und Ratschläge seiner Großeltern.

Hauptsächlich wird hier am historisch gelegenen Neuweirer Mauerberg
die Königin der Weißweine, der noble Riesling von dem jungen Winzer angebaut. Der Riesling ist auch sein Lieblingswein, trocken fruchtig und von edler Eleganz. Auf den Granitverwitterungsböden und Porphyr-Einlagen zeigen sich die Rieslinge, die hier am Mauerberg wachsen, als echte Persönlichkeiten charmant, frisch und mit lebhafter Säure.

Für Tobias ist die Arbeit in den Weinbergen und in der Natur Luxus und Entschleunigung zu gleich und ein willkommener Ausgleich zu seiner Bürotätigkeit beim Genossenschaftsverband. Seit 2016 führt er nun den großelterlichen Betrieb weiter, der inzwischen rund 2 Hektar umfasst. Seine Visionen für die Zukunft richten sich auf neue pilzresistene (PIWIS) Rebsorten. Man muss weiterdenken und flexibel sein, so seine Devise. Sein Sortenspiegel Riesling und Spätburgunder hat er bereits um die PIWI Sorten Regent und Souvigier Gris erweitert.
Innovatives tun und dabei die Tradition bewahren so sieht für den jungen sympathischen Winzer Tobias Moll Fortschritt aus.

(Bericht/Fotos: Nicole Kist)

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Winzer:innenportraits

Wie kommt man als Firmenkundenberater der Sparkasse zum Weinbau? Im Allgemeinen ist dies nicht alltäglich, doch als Winzersohn in 4. Genration, liegt der Weinbau Jochen Huber aus Eisental – Affental, in den Genen. Zusammen mit seinem Vater Rainer Huber, der sich selbst als Hobby-Winzer bezeichnet, bewirtschaftet der Familienbetrieb rund 50 Ar Reben im Nebenerwerb. Sie bauen hauptsächlich traditionelle Rebsorten wie Spätburgunder, Grauburgunder, Müller-Thurgau und Dunkelfelder an.

Familienzusammenhalt, die Tradition erhalten und Respekt vor dem Erschaffenen seiner Eltern ist Jochen Hubers Devise. Auch seine beiden Jungs Jonas und Luca mit ihren 6 und 10 Jahren helfen schon mit großer Begeisterung in den Reben mit.
Ich treffe Jochen und Rainer Huber am Schartenberg, im Gewann „Sommerhalde“ eine nach Süd-Westen ausgerichtete Neuanlage, die die beiden im letzten Jahr mit der Sorte Spätburgunder frisch angepflanzt haben. Heute werden die Reben auf Frostschäden kontrolliert, denn in den vergangenen Tagen waren einige Grad unter null angesagt. Aber die Winzer sind zuversichtlich, der Austrieb war noch nicht genügend ausgeprägt. Noch mal Glück gehabt! Das war 2017 bei der damals angelegten Neuanlage Grauburgunder im „Betschgraben“ nicht so. Bei dem starken Frost 2017 ist die komplette Neuanlage erfroren“ erzählt Rainer Huber mit schrecken. Das Wetter ist eben nicht kalkulierbar!
So ist jedes Jahr auf seine Weise eine neue Herausforderung für die Winzer. Doch gemeinsam, mit den Innovationen von Jochen und der Erfahrung seines Vaters sind sie ein starkes Team, das auf höchste Qualität im Weinberg setzt. Dies spiegelt sich auch in der neuen Anlage Spätburgunderreben am Eisentaler Schartenberg wider.Das Kulturgut Wein prägt die Lebensphilosophie der Familie Huber seit je her und am liebsten bei einem Gläschen Grauburgunder der Affentaler Winzer.

#affentalerwinzer #winzerportrait #familienbetrieb # eintollesteam #traditon #ortenau #baden #badischerwein #wirliebenwein #naturverbundenheit

(Text & Foto Nicole Kist)

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Winzer:innenportraits

Heute sind wir bei Gerhard Vollmer im Weinberg in Kappelwindeck und schauen ihm bei herrlichen Frühlingstemperaturen über die Schulter. Nicht zuletzt die Liebe zur Natur hat den Nebenerwerbswinzer 1996 dazu bewogen, den elterlichen Betrieb im „Gucken“ in Kappelwindeck weiter zu führen. Die Vollmers bewirtschafteten schon immer Weinberge, Streuobstwiesen mit Kirschen und vor allem auch Zwetschgen.

Nebenbei werden auch feine Schnäpse bei den Vollmers gebrannt. Derzeitig bewirtschaftet Gerhard Vollmer rund 1 ha Reben von der Sorte Spätburgunder. Dass hier die ganze Familie Vollmer mitanpackt ist für sie selbstverständlich. Bei solch einer Betriebsgröße kann man nicht mehr nur von Hobby-Weinbau sprechen. Heute hilft die jüngste Tochter Chiara fleißig mit, man merkt sofort, auch ihr steckt der Weinbau und die Liebe zur Natur im Blut.
Gerhard Vollmer ist ein zukunftsorientierter und innovativer Winzer. Er hat in den letzten Jahren viel in neue Rebanlagen investiert und will auch zukünftig am Puls der Zeit bleiben. So war er einer der ersten Winzer der Region, der seine Reben mit einem Whailexsystem ausgestattet hat. Dieses Netzsystem dient sowohl zur Arbeitserleichterung für Heft.- und Steckarbeiten, gegen Wildverbiss, Vogelfraß als auch zum Hagelschutz. Zudem bleibt er flexibel für andere Arbeiten im Hinblick auf die Bewirtschaftung der Obstanlagen, erklärt Gerhard Vollmer. Dass die Vollmers auch gerne den Affentaler Wein genießen ist keine Frage, am liebsten fruchtig & feinherb verrät seine Frau Corinna, die vor einigen Jahren schon die Ausbildung zum Wein-Guide absolviert hat und sich bestens mit Wein auskennt. Bei der Frage welche Arbeiten im Weinberg am liebsten verrichtet werden, sind sich alle einig: Das Herbsten! Dann hoffen wir schon jetzt auf eine gute Weinlese, die Weichen dafür sind ja bereits gestellt.

(Bericht/Fotos: Nicole Kist)

#affentalerwinzer #winzerportrait #pinotnoir #spätburgunder #whailexsystem #staatlichesweinbauinstitutfreiburg #winzerausleidenschaft #wirliebenreben #wirmachenweinausleidenschaft #badischerwein #ortenau #kappelwindeck

(Text & Foto Nicole Kist)

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Winzer:innenportraits

Heute besuchen wir Nebenerwerbswinzer Rolf Schmidt im Weinberg. Er stammt ursprünglich aus einer Winzerfamilie in Altschweier und ist sozusagen mit den Reben aufgewachsen.

Zum eigenen Weinberg kam er im Jahr 2014 aber eher zufällig, wie er schmunzelnd erzählt. Bei einem Spaziergang durch die herrlichen Altschweirer Rebberge nach Eisental, begleitet von einigen Musiker Kollegen der Original Reblandmusikanten Altschweier, wurde er auf ein überaus verwildertes Rebstück in bester Lage am Sternenberg aufmerksam. Die Reben taten ihm sichtlich leid. Dass so eine tolle Lage zu verbrachen drohte, tat ihm in der Seele weh! Und kurzum waren diese 8 Ar Spätburgunder-Reben plötzlich sein eigen. Natürlich hatten seine Musikerkollegen, die selbst Winzer bei der Affentaler Winzer eG sind, ihn bei seiner Entscheidung kräftig unterstützt.
Zu Beginn war es natürlich viel Arbeit, die Anlage wieder in einen guten Zustand zu bringen. Aber die Mühe hat sich gelohnt. Seit 2016 hat er seine Reben zur Selektion angemeldet. Rolf Schmidt ist nun einer der rund 13 Selektionswinzer der Rebsorte Affentaler Spätburgunder. Stolz genießt er einen Schluck des edlen Tropfens, der mit dem 2017er Jahrgang bei verschiedenen Prämierungen punkten konnte. So wurde der 2017er Pinot Noir trocken SLK von der DLG mit GOLD ausgezeichnet und vom Fachmagazin Meininger Verlag mit 92 Punkten bewertet. „Hier sind von meinen Trauben in der Flasche“ verkündet Rolf fast ehrwürdig und strahlt über das ganze Gesicht. Dass er mit inzwischen 20 Ar Reben wirklich nur einen Bruchteil der Affentaler Reben bewirtschaftet ist dem Nebenerwerbswinzer natürlich klar, aber er freut sich in der Natur zu arbeiten und immer wieder die gesammelten Erfahrungen jedes Jahr aufs Neue umsetzen zu können. Was für ihn auch immer faszinierend ist, dass er jetzt schon beim Rebschnitt den Stockaufbau, die Qualität und den Ertrag, nicht nur für den nächsten Jahrgang, sondern auch schon für den Jahrgang darauf beeinflussen kann. Alles in Allem versucht der naturverbundene Winzer so gut es geht ökologisch zu bewirtschaften. Da ist natürlich auch viel zeitintensive Handarbeit dabei, erklärt er mir und macht sich nach einem letzten Schlückchen Pinot Noir wieder motiviert an die Arbeit.

(Bericht/Fotos: Nicole Kist)


#affentalerwinzer #winzerportrait #pinotnoir #selektionleoklär #winzerbub #wirliebenreben #wirmachenweinausleidenschaft #badischerwein #ortenau #altschweier #eisental #originalreblandmusikantenaltschweier

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Winzer:innenportraits

Ich bin verblüfft wie entspannt mir Marcus Graf erzählt, dass er 7 Hektar Reben alleine mit seiner Frau Andrea im Nebenerwerb bewirtschaftet. Sein Portfolio umfasst ein breites Spektrum, so sind die Sorten Riesling, Spätburgunder, Grauburgunder, Gewürztraminer, Scheurebe, Sauvignon Blanc, Chardonnay, Merlot, Lagrein und Carbernet Franc bei den Grafs im Anbau.

Die Anlagen liegen vorwiegend in unmittelbarer Nähe zum Betrieb und Wohnhaus im idyllischen Varnhalt mit direktem Blick auf die nostalgische Y-Burg. Ein Stück weit von seinem Elternhaus geprägt, ist Marcus mit 18 Jahren mit 7 Ar Müller-Thurgau in den Weinbau eingestiegen.
Für den gelernten Gärtnermeister ist die Arbeit in der Natur und mit der Natur existenziell. Sein Credo: „Arbeit ist eine Tugend und Schönheit eine Plagerei“, ist Spiegelbild seiner Lebensphilosophie. Mit naturnahem Weinbau will er Lebensraum für eine Vielfalt von Insekten, Tieren und Pflanzen schaffen. So werden die unterschiedlichsten Einsaaten in verschieden Lagen getestet, um Informationen über praxisnahe Auswirkungen dieser Mischungen zu erhalten. Immer mit dem Ziel im Auge „Die Natur für mich Arbeiten zu lassen“ so Marcus Graf. z.B. bei einer Neuanlage die richtige Saatmischung zu verwenden, so dass keine Bodenbearbeitung nach dem Pflanzen nötig ist.
Für die Söhne David und Samuel mit ihren 7 und 8 Jahren ist die Flora und Fauna genauso faszinierend wie für ihre Eltern. Schließlich gaben die beiden Jungs den Impuls für ihre eigene Blühwiese.
Seit je her ist die Devise von Marcus Graf offen zu sein für Erneuerungen und natürlich die Experimentierfreudigkeit.
Dies wird gleich in mehreren Projekten umgesetzt. So betreut er seit einigen Jahren das Reben-Projekt „heimisch, niedrigwachsende Gräser & Blühpflanzen im Weinberg“ mit der Grundschule Varnhalt zusammen mit dem Naturpark Schwarzwald und das Teamfindungs-Projekt mit der VOBA KA-Baden-Baden und Pforzheim
Das neuste Projekt ist die „ganzjährige Schafbeweidung in den Weinbergen“. Dabei werden gleich mehrere Arbeitsgänge im Einklang mit der Natur bewältigt. Zum einen wird das Gras niedergehalten und die Traubenzone schonend entblättert und gleichzeitig wird die Diversität von Insekten, Klein- und Mikrolebewesen gefördert, was für die Zukunft eine wichtige Verbesserung der Bodenqualität mit sich bringt.
Seine Vision ist es seine Schafherde zu erweitern und eine Sonder-Edition „Schäfchenwein“ aus dem Baden-Badener Rebland zu kreieren.
Demnächst beginnt die entspannte Zeit im Winzerjahr, so Marcus Graf, nämlich die Weinlese. Wobei so gut wie die komplette Fläche von Hand gelesen wird. Hierzu ist natürlich die gesamte Familie mit Freunden und Erntehelfern im Einsatz. Nach getaner Arbeit wird auch gerne das ein oder andere Gläschen Wein, am liebsten feinherb, bei Sonnenuntergang in den Varnhalter Reben getrunken.

Text/Bilder: N.Kist

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Winzer:innenportraits

Tatsächlich könnte Roland Straub auch irgendwo in der Sonne sitzen und ein Glas von seinem Lieblingswein genießen. Aber das entspräche nicht seinem Naturell. Stattdessen arbeitet der Firmenchef, der Eisen- und Stahlhandels GmbH mit Leidenschaft und Passion in seinen Weinbergen am Altschweierer Sternenberg.

Auf seiner Homepage wirbt er für seinen Betrieb mit dem Slogan „Präzision in Stahl“. Präzision ist ersichtlich auch auf seine rund 1,2 Hektar Weinberge übertragbar.
Aber fangen wir doch mal von vorne an, was bewegt einen erfolgreichen Unternehmer seiner Branche in den Weinbau zu investieren? Der Altschweierer liebt die Natur und ist Weinliebhaber par excellence. Warum sich nicht am Wein des eigenen Weinbergs erfreuen? So werden 2009 7 Ar Müller-Thurgau Reben von einem benachbarten Winzer in Altschweier in der Honau erworben.
Zu diesem Zeitpunkt hat der Weinliebhaber Roland Straub wenig Erfahrung im Weinbau, geschweige Vorstellung wie zeitintensiv die Arbeiten im Weinberg sein können. Doch er lernt schnell und intensiv von Winzerfreunden den Rebenschnitt und die Arbeiten, die übers Jahr in den Reben anfallen. Schließlich hat der Winzer Erfahrung im Anbau von Streuobstwiesen und der hauseigenen Brennerei, die ihm hier zu Gute kommen. Überaus motiviert erweitert der Quereinsteiger in den letzten Jahren seinen Sortenspiegel auf Spätburgunder und Scheurebe. Gleichermaßen wird in Infrastruktur und Betriebstechnik investiert. Ein weiteres Steckenpferd ist die Schnapsbrennerei www.edelbraende-straub.de , hier werden feine Destillate aus dem eigenen Obstanbau gebrannt und vermarktet. Die Erzeugnisse werden auch regelmäßig bei den Prämierungen beim „Verband Badischer Klein- und Obstbrenner“ erfolgreich angestellt.
Das Herz des Familienbetriebs schlägt für unsere Kulturlandschaft und die Erhaltung unserer Traditionen. Natürlich funktioniert dies alles nur, wenn die Familie auch am gleichen Strang zieht und gleichermaßen begeistert ist. Seine Frau Carmen und seine zwei Söhne Simon und Norman unterstützen wo immer es nur geht und sind selbst begnadete Weinkenner. Jedes Jahr ist eine neue Herausforderung, denn die Natur ist nicht planbar, sie ist voller Überraschungen und genau dies fasziniert den leidenschaftlichen Winzer.

Text/Bilder: N.Kist

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Winzer:innenportraits

Zwischen den beiden Burgen Alt Windeck und Neu Windeck liegen die herrlichen Weinberge von Marliese und Josef Seifermann an der Anhöhe der Einzellage Bühler Wolfhag in Neusatz.

Seit 39 Jahren ist die selbstbewusste und charmante Winzerin Marliese Seifermann Mitglied bei den Affentaler Winzern. Viel Erfahrung gebündelt mit großer Leidenschaft und viel Herzblut
zeichnen die gelernte Industriekauffrau aus. Die Liebe zum Weinbau wurde bereits in den 70er Jahren durch ihre Schwiegereltern geweckt, die damals eine große Anlage mit Riesling-Reben bewirtschafteten.
„Von meiner Schwiegermutter habe ich viel im Weinbau gelernt und ich denke an viele schöne Stunden mit ihr in den Reben zurück“ erinnert sich die naturliebende Winzerin gerne. Besonders genießt sie die Arbeiten im Weinberg in den Sommermonaten, gerade in der Zeit der Traubenreife ab Mitte August bis hin zur Ernte.
Aber auch Rebenschneiden und entblättern sind für die überzeugte Winzerin kein Thema.
Natürlich leistet ihr Mann Josef auch einen großen Beitrag bei der Rebenbewirtschaftung, gerade wenn es um Mäharbeiten und Pflanzenschutz geht, ist seine Hilfe unabdingbar.
Tatkräftige Unterstützung bekam Marlies Seifermann auch immer von den Söhnen Stefan und Philipp, sowie von Tochter Christine. Immerhin werden im Nebenerwerb noch 40 Ar Reben bewirtschaftet, die mit Spätburgunder und Müller-Thurgau bestockt sind. Die Liebe zum Kulturgut Wein, zur Tradition und zur Natur sind ihre Motivation, für die jährliche Arbeit im Weinberg.
Harmonie zwischen Mensch und Natur, ist eines der obersten Ziele, die auf dem Winzerhof verfolgt werden. So wird auch seit etlichen Jahren im Pflanzenschutz komplett auf Glyphosat verzichtet.

Nach einem arbeitsreichen Tag genießen Marlies und Josef Seifermann gerne ein Gläschen Affentaler Wein, am liebsten aus der Burgunderfamilie oder auch mal gerne einen eleganten fruchtigen Gewürztraminer und erfreuen sich an der bemerkenswerten Aussicht bis in die Vogesen hinüber.

Das Winzerpaar hofft, dass es noch lange die Weinberge im schönen Neusatz bearbeiten kann, schließlich ist der Weinbau ein Stück Lebensphilosophie und Berufung für die beiden.
Aber sie wünschen sich auch mehr Akzeptanz für die heimischen Weine und die Belange der Winzer und der Landwirtschaft im Allgemeinen, letztendlich wollen wir alle gemeinsam im Einklang mit der Natur leben und genießen.

Text/Fotos: N.Kist

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Winzer:innenportraits

Faszinierend, die Erntehelfer ziehen einen Schlitten durch die Rebengassen hinter sich her. Nein, es handelt sich hier nicht um Rodelschlitten, Fabian Ihle hat seine fleißigen Helfer mit Leseschlitten ausgestattet, die den Transport der schweren Kisten erleichtern soll, in denen die süßen Trauben gesammelt werden. Die Idee hierzu gab ein befreundetes Weingut und wurde Zuhause gleich umgesetzt.

Die Attribute Innovation, Leidenschaft und Ehrgeiz beschreiben den jungen Winzer aus Rittersbach wohl am treffendsten.
Schon von Kindesbeinen an hat er im elterlichen Weinbaubetrieb immer gerne mitgearbeitet und das hat sich bis heute auch nicht geändert. Zwei Hektar Reben werden zusammen mit Vater Hubert Ihle in Neusatz bewirtschaftet. Gleichermaßen wie für Fabian, ist für Hubert Ihle der Weinbau Passion und Lebensinhalt.
Heute wird seit den frühen Morgenstunden im Gewann Wolfhag mit rund einem Duzend eifrigen Helfern aus dem Freundeskreis und der Familie Riesling Selektion gelesen. Eine Selektionsanlage muss besondere Voraussetzung erfüllen. Zum einen die Lage mit Ausrichtung nach Süden, nur alte Reben haben das Privileg und die Trauben werden auf 50-60 kg / Ar reduziert. Ein erheblicher Mehraufwand, der sich aber in Qualität und Aromatik der Trauben deutlich bemerkbar macht. Seit 10 Jahren liefert der Familienbetrieb die exzellenten Trauben für den charakteristischen Riesling SLK. Natürlich ist nicht jedes Jahr wie das andere, wir Winzer stehen immer neuen Herausforderrungen gegenüber. Wie auch in diesem Jahr, indem uns Frost und Regen zu schaffen machten. Auch auf den Klimawandel müssen wir uns einstellen, konkretisiert Fabian.
Noch bewirtschaftet der junge Winzer seine Reben im Nebenerwerb, doch ist er zusammen mit seiner Frau Verena durchaus motiviert im Vollerwerb für die Affentaler Winzer Weinbau zu betreiben.
Als Aufsichtsrastmitglied der Affentaler Winzer ist es sein Ziel die junge Genration Winzer in eine erfolgreiche Zukunft zu führen und dafür engagiert er sich massiv.
Auch in schwierigen Zeiten, sieht er für sich und seinen Familienbetrieb eine gute Chance das Kulturgut Wein in unserer Region weiterhin auszubauen. Er will den Weinbau weiter vorantreiben und auch aktiv mitgestalten.
Schließlich sind die Lagen Wolfhag und Ralschbach hervorragend für den Anbau von exzellenten Rieslingen, überzeugt der sympathische Winzer beim Verkosten seiner Lieblingsrebsorte, natürlich einem frischen fruchtigen Riesling!

Fotos/Text: @Nicole Kist

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Winzer:innenportraits

Welch ein Kaiserwetter freut sich Klemens Schemel, als wir uns am Sternenberg in Altschweier, unweit vom Affentaler Buddel-Denkmal an diesem Freitagnachmittag bei strahlendem Sonnenschein treffen. Stolz präsentiert er sein Sahnestück, die nach Süd-Westen ausgerichtete Anlage mit Scheurebe, welche er 2010 angelegt hat.

Damals wurde er belächelt, wie er eine eher ungewöhnliche Rebsorte für unsere Region und zu dem noch in einer Spätburgunder Lage anbaute. Doch schon bei der ersten tragenden Lese 2013 zahlte sich sein Mut und seine Innovation aus. Mit dem Ausbau zu einer Trockenbeerenauslese holten die Affentaler Winzer mit dieser Scheurebe von 167 Grad Öchsle gleich zwei Mal eine Goldmedaille und wurde bei der Gebietsweinprämierung des Badischen Weinbauverbands 2014 in der Kategorie „edelsüß“ an die Spitze der Badischen Weine gewählt.
Genauso akribisch genau werden seine Rebenanlagen die mit Spätburgunder und mit Riesling bestockt sind von dem Nebenerwerbswinzer aus Altschweier gepflegt. Qualität im Weinberg hat für ihn oberste Priorität, Präzision und Sorgfalt sind seine Tugend und hier duldet er keine Kompromisse, erklärt der leidenschaftliche Winzer.
Schon immer hat er in seiner Jugend mit seinen Eltern viel Zeit in den Weinbergen verbracht, die er letztendlich auch 2003 übernommen und kontinuierlich erneuert hat. Er war schon immer ein „Winzerbub“ bestätigt Mutter Hilde, die mit 89 Jahren immer noch gerne bei den Laubarbeiten mithilft. Klemens Schemel sieht sich nicht nur als Winzer, sondern auch als Landschaftspfleger unserer Kulturlandschaft, die es zu erhalten gilt. Natürlich ist jedes Jahr eine Herausforderung besonders in diesem Jahr 2021 in dem Frost und der viele Regen die Nerven der Winzer oft blank gelegt haben. Aber dennoch liebt er die Arbeit im Weinberg und freut sich jedes Jahr aufs Neue auf den Rebenschnitt im Januar.

„Hier im Weinberg fühl ich mich wohl, hier ist meine Heimat“ verrät der begnade Weinliebhaber und mit seiner positiven Lebenseinstellung nach dem Motto:
Genieße deine Zeit, denn du lebst nur jetzt und heute. Morgen kannst du gestern nicht nachholen und später kommt früher als du denkst.
Versprüht er ein Stück Lebensfreude, von der sich seine Winzerfreunde gerne anstecken lassen.

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Winzer:innenportraits

Das Bewusstsein für Geschichte, Tradition und Verantwortung im Weinbau ist bei Siegfried Boos aus Steinbach seit Beginn seiner Winzerkariere tief verankert. Schon Ende der 60er Jahre ist Siegfried Boos als Verwalter des Weinguts Möhring in Umweg in den Weinbau eingestiegen und hat sich später selbst seinen eigenen Betrieb in Steinbach aufgebaut.

Siegfried Boos, der in diesem Jahr stolze 85 Jahre alt wird, bewirtschaftet mit seiner Frau Christa Rebenanlagen, die mit der Sorte Riesling, Müller-Thurgau, Sorten der Burgunderfamilie und der pilzwiderstandsfähigen Rotweinsorte Cabernet Carbon bestockt sind.
Ein Rückblick auf über 40 Jahre Weinbau, da gibt es viel zu erzählen. Als Mitglied und Aufsichtsrat der Winzergenossenschaft Umweg hat er die Fusionen der Winzergenossenschaften des Reblands, Steinbach, Umweg, Neuweier und zuletzt Eisental / Affental maßgeblich mitgestaltet und umgesetzt. Siegfried Boos erinnert sich auch gerne an die Geschichte, wie er die Bocksbeutel Tradition in den 70er Jahren mit seinen Winzerkollegen vor dem Bundesgerichtshof mit dem Bocksbeutelrecht bewahrt hat.
Ein großes Ereignis war ebenfalls die außerordentliche Qualität des 1971er Jahrgangs, bei dem die Winzerfamilie Boos eine Riesling Auslese mit über 100 Grad Öchsle der Einzellage „Stich den Buben“ herbsten konnte. Eine spannende Erinnerung ist auch die Riesling-Eisweinlese 1999 nach dem am 26.Dezember der Orkan Lothar über die Region hinweggefegt war. Auch Frühjahrsfröste, wie einst in diesem Jahr, gedenken dem Winzer nur all zu gut.
Am Rebhäusl, unterhalb der Yburg, hat Siegfried Boos heute die beste Aussicht über seine Reben, die sich über Steinbach, Neuweier, Varnhalt und Sinzheim verteilen. Der Riesling aus der exzellenten Lage „Stich den Buben“ ist heute immer noch eine der bedeutendsten Rebsorten für den Steinbacher Winzer, der auch einer der ersten war, der auf Sorten wie Chardonnay, Cabernet Carbon oder Regent setzte. Das Winzergen ist auch auf seine Tochter und seine Söhne übergesprungen. So hat Sohn Michael die Weinbau - Technikerschule in Weinsberg besucht und Tochter Sabine eine Winzer- und Wein-Guide Ausbildung absolviert.

Ganz nebenbei ist Siegfried Boos ein leidenschaftlicher Schnapsbrenner. Die feinen Obstbrände sind in der Tat schon mit einer Silber- und Goldmedaille ausgezeichnet worden.
Für Siegfried Boos ist der Wein- und Obstbau immer noch Lebensinhalt und Lebenssinn. Die Liebe zum Wein, der verantwortungsvolle Umgang mit dem Boden und der Natur ist sein Credo.

Text/Bilder: N.Kist

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Winzer:innenportraits

Das Winzer-Gen ist bei Michaela und Siegfried Fritz signifikant spürbar als ich die beiden in ihren Rebenanlagen am Schartenberg treffe. Der Traum vom eigenen Weinberg hat sich das Winzerehepaar schon vor 30 Jahren erfüllt. Beide stammen aus Winzerfamilien aus Affental und Steinbach und es war klar, dass sie die Tradition der Eltern fortsetzen möchten.

Kontinuierlich wurden in den letzten Jahren mit großer Sorgfalt Rebenanlagen erneuert und auf nahezu 60 Ar erweitert.
Sichtlich stolz sind die beiden auf ihre jüngst angelegte Anlage die gerade erst vor ein paar Wochen mit Grauburgunder bestockt wurde. Jeder einzelne Rebstock wurde hier von Hand gepflanzt! Auf Handarbeit wird viel Wert gelegt, dies ist sozusagen ihre Philosophie. Wir wollen versuchen so weit wie möglich ökologischen Weinbau zu betreiben, wenn dies auch oftmals sehr viel mühsamer ist, sind sich beide einig. Ein Glyphosatstreifen in den Gassen ist nicht denkbar. So werden die Gassen gesenst und Siegfried setzt auf Pferdemist und organischen Biodünger. Hier unterhalb des Lichtentaler Rebbergs ist die Lage optimal für ihren Spätburgunder und Grauburgunder. Doch wir wollen auch gerne auf die PWI-Sorte Souvignier Gris setzen, verrät Michaela und hofft, dass sie hierzu bei den Affentaler Winzern Gehör findet! Als begeisterte Wein-Guide und Winzerin kennt sie sich bestens auch mit neuen Rebsorten aus und sieht hier zukünftig große Chancen besonders im Kontext mit Nachhaltigkeit und Klimawandel. Die Arbeiten im eigenen Weinberg empfindet das Winzerpaar schon fast als meditativ. Die Reben und die damit verbundene Weinlese ist für sie ein Stück Lebensqualität auf die sie auch in Zukunft nicht verzichten möchten.

„Wir hoffen, dass besonders auch dem Weinbau mehr Regionalität und Wertschätzung entgegengebracht wird,“ ist ein großer Wunsch des Winzerehepaars.
(Bericht/Fotos: Nicole Kist)

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